Als der französische Präsident Emmanuel Macron im Oktober 2018 eine Steuererhöhung auf Kraftstoff verkündete, rechnete kaum jemand mit dem, was in den kommenden Monaten passieren sollte. Die Revolte der Gelbwesten traf nicht nur die Regierung völlig unerwartet, auch die traditionelle Linke wusste mit den Forderungen, Aktionsformen und Symbolen zunächst nichts anzufangen.
Die Gilets Jaunes kamen buchstäblich aus dem Nichts: Sie nahmen ihren Ausgangspunkt an den verlassenen Kreisverkehren der französischen Peripherie, mobilisierten sich in den Untiefen der sozialen Netzwerke und verweigern sich weiterhin hartnäckig jeder Form der Repräsentation.
Angesichts der sich verschärfenden Krise prognostizierte die Monatszeitung Le Monde Diplomatique in ihrer Juni-Ausgabe, dass die staatlichen Maßnahmen der europäischen Länder wohl nicht in der Lage sein werden, die hohen Brennstoffpreise auf Dauer für die Endkonsumentinnen niedrig zu halten, um zu „verhindern, dass europaweit Gelbwesten-Prosteste ausbrechen“. Blickt man auf die momentane Situation braucht man in der Tat kaum hellseherische Fähigkeiten, um große Protestbewegungen zu antizipieren.
Doch kann mit einer ähnlichen Bewegung wie den Gelbwesten in Deutschland überhaupt gerechnet werden? Was kann eine deutsche Linke von diesen Kämpfen und der französischen Linken lernen? Wie kann eine revolutionäre Linke von dieser multiplen Krise profitieren?
Diese und andere Fragen sollen diskutiert werden.
Der Referent Thomas Ernest ist Redakteur des sozialrevolutionären Journals Communaut und anerkannter Gelbwestenexperte.
Die Online-Veranstaltung findet am 16. November 2022 um 19 Uhr statt.
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